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Musik als Riss im System – und als Tür zur eigenen Wahrheit

von | 09. Juni 2025 | Sinnsuche und Persönlichkeitsentwicklung | 0 Kommentare

Manchmal wirkt ein einzelner Ton stärker als tausend Worte. Musik kann uns treffen, ohne Umweg über den Verstand – direkt ins Herz, ins Bauchgefühl, in die Erinnerung. In diesem Beitrag erzähle ich, wie unangepasste Musik mir geholfen hat, mich selbst zu finden, mich zu behaupten – und wie gerade in den Brüchen, in der Dissonanz, oft der größte Erkenntnisraum liegt. Ein Impuls für alle, die spüren, dass Klang mehr sein kann als Kulisse.

Was denkst du?
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Wenn das Normale nicht mehr trägt

Es gibt diese Momente, in denen man merkt: Irgendetwas stimmt nicht. Die Welt um einen herum funktioniert scheinbar – aber innerlich regt sich Widerstand. Nicht gegen das Leben selbst, sondern gegen das, was wir allzu oft als „normal“ hinnehmen sollen. In solchen Momenten war Musik für mich mehr als nur Hintergrundrauschen. Sie war ein Anker, eine Gegenkraft, ein Raum der Klarheit.

Vor allem unangepasste, alternative Rockmusik hat mir geholfen, mich innerlich wieder aufzustellen. Punk, Post-Punk, Noise – das waren für mich keine Stilrichtungen, sondern Haltungen. Sie haben mich geerdet, mich zurückgeführt an einen Punkt, an dem ich wieder spüren konnte, wer ich bin. Abseits der Erwartungen. Abseits des Lärms.

Der Klang als Kompass

Was mich an dieser Musik fasziniert: Sie ist nicht glatt. Sie ist nicht dazu da, zu gefallen. Und genau deshalb wirkt sie auf mich wie ein Kompass. Nicht weil sie Antworten liefert – sondern weil sie Raum für ehrliche Fragen schafft. Sie erlaubt mir, Spannung auszuhalten, Widerspruch zu fühlen, ohne mich verloren zu glauben.

Musik war für mich nie Eskapismus, sondern eine Art Reflexionsraum. Wenn ich in einem Song die rohe Wahrheit eines Gefühls hörte – Wut, Trauer, Hoffnung, Aufbegehren – dann war das oft heilsamer als jeder wohlmeinende Rat.

Harmonie, ja – aber nicht als Heilsversprechen

Ich liebe auch Musik, die mich träumen lässt. Musik, die mir neue Perspektiven eröffnet, die mich still werden lässt und zum Staunen bringt. Harmonische Klänge, die innerlich weiten. Aber ich mag es nicht, wenn diese Musik – etwa klassische Werke – als alleinige Quelle des Guten verklärt wird. Musik ist kein Heilsversprechen, sondern Ausdruck von Vielfalt, Widerspruch, Lebendigkeit. Ihre Wirkung ist individuell. Und manchmal braucht es eben auch Dissonanz, um sich selbst wiederzuerkennen.

Junge Stimmen, klare Botschaften

Was mich in den letzten Jahren besonders beeindruckt: die Kraft junger Musiker. Viele von ihnen nehmen die Welt nicht hin, wie sie ist. Sie hinterfragen, benennen, widerstehen. Sie singen von sozialer Ungerechtigkeit, von psychischer Überforderung, vom Druck, funktionieren zu müssen. Ihre Musik ist unbequem – und gerade deshalb wertvoll. Denn sie öffnet den Blick für das, was anders sein könnte.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein Zitat von Matt Johnson (The The) ein, das mich tief angesprochen hat:

“Every artist has a duty to reflect the times they live in.”
„Jeder Künstler hat die Pflicht, die Zeiten, in denen er lebt, zu spiegeln.“

Diese Haltung spiegelt sich auch in meiner Biografie wider. Kunst – gerade Musik – ist für mich immer auch eine Form von Stellungnahme. Wer Musik macht oder hört, die etwas in Frage stellt, der lebt nicht bloß passiv in der Welt – sondern gestaltet mit.

Der Riss, durch den Licht fällt

Ein Artikel, der all das sehr treffend beschreibt, ist mir kürzlich begegnet:
👉 „Durch den Riss fällt das Licht“ – inspectandadapt.de
Der Autor beschreibt seine lebenslange Verbindung zur Musik als einen Weg der Selbstwerdung. Musik wird hier nicht als Flucht dargestellt, sondern als Tür – durch die man hindurchgehen kann, wenn man bereit ist, die eigene Zerrissenheit ernst zu nehmen. Der Riss ist kein Defizit, sondern eine Öffnung. Und durch ihn fällt, wie Leonard Cohen es formulierte, das Licht.

Und du?

Vielleicht kennst du dieses Gefühl auch: Dass dich ein Lied, ein Klang, eine Stimme mehr bei dir ankommen lässt als jede noch so gut gemeinte Ansprache.

Welche Musik bringt dich in Kontakt mit dem, was du wirklich bist – jenseits dessen, was du zu sein meinst oder sein sollst? Und was verändert sich, wenn du diesen Klang in dir ernst nimmst?

Ein kleiner Hinweis
Die Gedanken in diesem Beitrag entspringen meiner eigenen Sicht auf die Dinge – einer Sicht, die sich laufend entwickelt. Beim Schreiben lasse ich mich von Künstlicher Intelligenz unterstützen: für Struktur, Lektorat, SEO und die Gestaltung der Bilder. Die Illustrationen orientieren sich am Stil klassischer chinesischer Aquarellmalerei – ein Ausdruck für meine Vorliebe für das Leise, das Spielerische, das Offene.
Was ich hier teile, ist kein fertiges Wissen. Es ist ein Zwischenstand auf meiner Reise – vielleicht auch ein Impuls für deine.

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